Wasser ist ein Geschenk

Ihr Lieben daheim,

Wir hoffen, dass es euch allen gut geht, und dass ihr alle gesund seid. Bei uns geht alles seinen Gang. Die Projekte laufen, das Projekt Gästehaus Ruhuwiko, das Robert ab Januar 2015 als Koordinator begleitet hat, ist ab 1. Juni bezugsfertig. Die Handwerker und die leitende Schwester haben gute Arbeit geleistet. Die Einrichtung liegt dann in anderen Händen.

Das Projekt Mbambabay läuft, die Handwerker, zur Zeit sind ca. 35 Männer auf der Baustelle beschäftigt, sind sehr fleißig und kooperativ. Trotz der ständigen Hitze und der einfachen Hilfsmittel wird ausdauernd und kompetent gearbeitet. Es ist sehr erfreulich.

Parallel zum Gebäude des Seminar- und Exerzitien-Hauses wird ein Wasser-Projekt gemacht, und von Schwester Maria Agnes und Robert geleitet. Das Wasser- Projekt „Wasser für Muhalo“ der Vincentian-Sisters in Mbinga wurde im Herbst 2014 mit finanzieller Hilfe der Benediktiner-Abtei Uznach / Schweiz begonnen. Muhalo/Mbambabay liegt am Lake Nyassa, das Wasser des Sees ist als Trinkwasser ungeeignet und enthält unter anderem Bilharziose-Erreger.

Nach dem Entschluss Wasser für Muhalo/Mbambabay zu erschließen, suchten die tansanische Schwester Maria Agnes und Josef, ein tansanischer Handwerker, die beide von Bruder Otmar aus Uznach ausgebildet wurden , nach Anhaltspunkten für den Fund eines Wasser-Vorkommens. Durch die Vermittlung seines Wissen von Bruder Otmar befähigt, fanden sie nach mühevoller Suche in den Bergen bei Mbambabay auf dem Ukuli Mbambabay deutliche Anzeichen für ein Vorkommen von Wasser. Der Berg ist licht mit Buschvegetation bewaldet, die Temperaturen in dieser Gegend liegen immer um die +35°Grad Celsius und mehr. Nach einer Grabung stieß man auf eine Quelle. Die ergiebige Quelle, die gutes, reines Trink-Wasser liefert wurde gefasst. Die Gegend am Nyassa-See ist sehr steinig, das Gelände ist sehr schwer erschließbar. Der bestmögliche Verlauf der Leitung wurde festgelegt. Es wurden Gespräche mit der kommunalen Behörde und den Anwohnern geführt und um eine Genehmigung ersucht, die auch erteilt wurde. Der geplante Verlauf der geplanten Wasserleitung sollte über sieben Kilometer sein.

Die Vincentian-Sisters planten zwei parallel verlaufende Leitungen. Eine Leitung ist für die anliegenden Häuser und Bewohner, die zweite soll das Seminarhaus der Schwestern in Mbambabay und das Dorf Mbambabay/Muhalo versorgen. Bis heute sind über 20 Wasserstellen, für jeweils etwa 20 Häuser, für die Anwohner, das sind über 500 Haushalte am Leitungsweg. Die Anwohner mussten vor der Erschließung sehr weite Fußwege für Wasser in Kauf nehmen. Besonders während der Trockenzeit herrschte Mangel an Trinkwasser.

Die Grabarbeiten wurden von Josef und einer Gruppe Männer (wechselnd 6-12) in mühevoller Handarbeit gemacht. Unter den schwierigen Geländebedingungen wurde mit Hacken und Schaufeln ein 1- m tiefer Graben gegraben, die Rohrleitungen verlegt und die Wasserstellen eingerichtet. Erschwerend kam die Überquerung einesFlussbetts, (in der Regenzeit ein reißendes Gewässer), dazu. Da es in dieser Gegend durch die ständige Hitze und das gehäufte Auftreten von Moskitos viele Malariafälle gibt, gab es auch im Grabungsteam oft Ausfälle durch Malaria.

Die geplante Leitungs-Trasse war durch einen See, der die meiste Zeit des Jahres nur ein Sumpfgebiet ist, geplant. Nach Experten-Meinung entschloss man sich, die Leitungen um den See herum zu führen, um das Risiko von Verschmutzung, Aufschwemmung in der Regenzeit und Unkontrollierbarkeit zu verhindern. Das hat nun zur Folge, dass sich die Leitungsführung um fast einen Kilometer verlängert. Die neue Trassen-Führung gewährleistet jedoch, dass das Trinkwasser vor Verunreinigung geschützt ist. Wie bei allen Projekten ist auch hier die Materialbeschaffung aufwendig und teuer. Die Rohrleitungen und Hilfs-Materialien werden von Dar es Salaam (über 1 000 km) hergebracht, andere Möglichkeiten gibt es nicht.

Es ist absehbar, dass die Grabungsarbeiten in den nächsten Tagen abgeschlossen werden können und gutes Quellwasser für das Seminarhaus zur Verfügung ist. Am Leitungsweg wird von den Männern vom Grabungsteam wieder renaturiert, die Shambas (Felder) und die Grundstücke der Anwohner werden wieder hergerichtet.

Wir wünschen euch alles Liebe und Gute- bleibt alle gesund! Danke euch allen, die Anteil an unserem „afrikanischen“ Leben nehmen und daheim alles am Laufen halten.

Robert und Rosemarie