pole..pole… (mach langsam, nicht aufregen)

Ihr Lieben daheim,

danke für eure lieben Mails, die uns sehr freuen und uns motivieren.

Wir denken an euch und hoffen, dass es euch gut geht. Bei euch ist ja winterliches Wetter und wir hoffen, dass ihr keine Erkältung habt.

Hier in Tansania ist jetzt Regenzeit, das heißt täglich kräftige Schauer und dazwischen Hitze und Schwüle, aber mittlerweile sind wir es etwas besser gewöhnt (meinen wir jedenfalls) und wir machen zu den richtigen Zeiten “pumsika“ (=ausruhen, erholen). Uns geht es gut, wir sind gesund und Roberts Malaria-Verdacht, hat sich nach einer Untersuchung in der hiesigen Dispencery (Krankenstation) als Grippe herausgestellt.

Vorgestern waren wir wieder auf der Baustelle. Wir hatten uns mit dem Dachdecker und mit dem Architekt verabredet. Der Architekt hat das Seminarhaus sehr schön und modern geplant. Mit dem Architekt wurde von der Schwester 8.00 Uhr Abfahrt hier bei uns ausgemacht , da er auf unsere mails nicht reagiert hat ( reagiert nie ……pole… no network…..pole….i was so far away…….) Mit dem Dachdecker haben wir den Termin vereinbart mit unserem Minimal-Kisuaheli.

Am vereinbarten Tag:

8.00 Uhr- anwesend: der Fahrer (ohne Auto) und wir.

8.30 Uhr, wir bekommen das Auto ….pole…pole….

8.45Uhr eine Schwester ruft beim Architekt an. Er ist noch in Songea fährt aber gleich los (Entfernung bis Mbinga ohne Stopp ca. 1 ½ Stunden), wir sollen ohne ihn losfahren, er kommt direkt…..pole…..pole. Wir fahren los, es geht zügig voran und wir treffen den Dachdecker und seine Leute bei der Arbeit an . Robert ist immer ganz begeistert über die Arbeit, die mit den minimalen Hilfsmitteln geleistet wird. die Arbeiter machen akrobatische Meisterleistungen bei ihrer Arbeit, wir finden die Arbeit ohne Gerüst und Sicherungen sehr gefährlich, aber hier ist es halt so.

Robert hat noch einige Dinge auszumessen und zu kontrollieren. Dann warten wir. Pole… pole…Nach dem Verzehr des Lunch-Pakets und weiterem Warten, und da leider ohne Handy-Netz, ohne Nachricht, machen wir mit dem Fahrer aus, dass wir um 15.00 Uhr, falls der Architekt bis dahin noch nicht da ist, losfahren.

15.00 Uhr: Kilometerweit entfernt sieht man eine große Staubwolke, das muss der Architekt sein (es gibt hier nur wenige Autos, außer, die Leute aus dem Norden kommen). Also warten wir. Und wirklich – er ist es!

Please, translate him, Boss(das ist Robert)…i am so sorry, really sorry….. Wir sind ja froh unseren Fragenkatalog mit ihm abarbeiten zu können, denn es sind, wenn Geld kommen sollte, einige Dinge rasch abzuklären, außerdem war vereinbart die Dachdeckung abzumessen, um das Material in Dar es salaam bestellen zu können. Wir sind bereit…….. Nein Boss wir können, heute nicht messen pole.pole. es ist schon zu spät, Boss, manche Dinge kann man erst machen, wenn das vorherige ganz fertig ist – keine Eile Boss….Wir möchten einen neuen Termin vereinbaren- …wir müssen sehen…. Pole ,pole..

Froh, wenigstens die dringendsten Dinge besprochen zu haben, machen wir ins auf den Rückweg, nicht ohne den obligatorischen Sack Mangos, die der Fahrer organisiert hat aufzuladen. Die Fahrt ist wieder interessant und die Landschaft ist ja wunderschön. Unser Fahrer kennt, die Straße (Piste) und „rast“ sehr umsichtig, so dass sogar Robert gelegentlich ein pole..pole….entschlüpft.

Wieder in Mbinga zurück, noch das Protokoll abtippen und eine kurze Rückmeldung an die Schwester Oberin, so endet ein weiterer „Arbeitstag“.

Wir lernen sicher unsere „Deutschdenke“ besser zurückzunehmen und alles ein bisschen entspannter (pole..pole) zu sehen, denn auch mit der hiesigen Methoden kommt einiges zustande!

Nun senden wir viele herzliche Grüße nach Hause-

Schöne Adventstage und allen, die uns unterstützen ein herzliches Danke!

Robert und Rosemarie